Drei Bäu­me zum Gedenken

Am 3. März jähr­te sich der Ein­sturz des Köl­ner Stadt­ar­chivs zum elf­ten Mal. Wie in den vor­he­ri­gen Jah­ren auch wur­de an das Unglück erin­nert und der Opfer gedacht, erst­mals aus­ge­rich­tet von der Stadt Köln. In Koope­ra­ti­on mit der Initia­ti­ve „Archiv­Kom­plex“ haben wir uns an der Gedenk­ver­an­stal­tung beteiligt.

Alles fer­tig­ma­chen zum Umzug

Anläss­lich des Jah­res­tags zog unse­re klei­ne Allee um. Es hieß Abschied neh­men von der Kar­täu­ser­kir­che und ging über die Jakobstra­ße und Seve­rin­stra­ße zum Waidmarkt.

Wan­der­bäu­me auf dem Weg zum Waidmarkt

Auf dem Weg dahin schloss sich uns die Musik­band „Trööt op Jöck“ an und unter­mal­te musi­ka­lisch den gemein­sa­men Weg zum Ein­sturz­ort. (Wir hat­ten bei die­sem Umzug übri­gens ganz tol­le Unter­stüt­zung aus Roden­kir­chen. Dazu schon bald mehr…)

Ankunft der Wanderbaumallee am Ort der Gedenkveranstaltung.
Ankunft der Wan­der­baum­al­lee am Ort der Gedenkveranstaltung.

Wäh­rend der Gedenk­ver­an­stal­tung spiel­ten unse­re drei Wän­der­bäu­me eine akti­ve Rol­le: ein Baum für jedes Opfer. Sie soll­ten zugleich Andenken als auch Hoff­nung sym­bo­li­sie­ren — ein Zei­chen, dass am Ort des Unglücks etwas Neu­es ent­ste­hen kann. Ein auto­frei­es Are­al rund um die Ein­sturz­stel­le mit mehr Auf­ent­halts­qua­li­tät und „Die Hal­le mit dem Knick“ als Ort des Geden­kens und der Kunst im Zwi­schen­raum des U‑Bahn-Bau­werks wären ein wun­der­ba­rer Aufbruch.

Rede der Ober­bür­ger­meis­te­rin Hen­ri­et­te Reker am Ein­sturz­ort des His­to­ri­schen Archiv der Stadt Köln

Ein Umzugs­hel­fer erzählt…

Wie schon ange­kün­digt, hat­ten wir beim letz­ten Umzug tat­kräf­ti­ge Hil­fe aus Roden­kir­chen von den Gemein­nüt­zi­gen Werk­stät­ten Köln. Dabei unter­stützt die GWK unser Pro­jekt nicht nur bei Umzü­gen, son­dern vor allem mit ihrer Holz­Werk­statt beim Bau der nächs­ten Modu­le. Wir freu­en uns sehr, auf die­se Wei­se Men­schen mit Behin­de­run­gen in das Pro­jekt Wan­der­baum­al­lee ein­bin­den zu kön­nen und damit einen klei­nen Bei­trag zu Inklu­si­on und Teil­ha­be zu leis­ten. Dazu berich­ten wir dem­nächst mehr.

Jetzt aber zurück zum Umzug. Denn Tho­mas, der in der Holz­Werk­statt arbei­tet, hat sei­ne Erleb­nis­se vom Umzug zum Waid­markt für uns doku­men­tiert. (Vie­len Dank dafür, Thomas!)

Lest selbst:

Foto eines "Brief von Thomas" der über die Wanderung zur Gedenkveranstaltung des Archiveinsturz berichtet.

Der Bericht als PDF zum Down­load.

Die Allee wächst

Kürz­lich wur­de das ers­te der ange­kün­dig­ten neu­en Modu­le in den „Gemein­nüt­zi­gen Werk­stät­ten Köln“ (GWK) fer­tig­ge­stellt. Und es sieht toll aus! Yippieh!!

Einen Blick hin­ter die Kulis­sen könnt ihr dank Tho­mas wer­fen, der über den Ablauf des Modul­baus berich­tet.

Zwei Personen stehen in einer Werkstatt an einer großen Tischkreissäge, sie reichen sich ein zugesägtes Holzbrett an.

Auf wei­te­re Modu­le müs­sen wir uns noch ein wenig gedul­den, denn auch die GWK haben im Moment geschlos­sen. Aber: Fort­set­zung folgt…

Ein fast fertig zusammengebautes Modul der Wanderbaumallee. Am Bildrand ein grüner Kreis mit dem Text: "Ein Umzugshelfer erzählt. Gemeinnützige Werstätten Köln.

Aus 3 mach 9

Ja, ja, ist ja rich­tig, drei Bäu­me sind noch kei­ne Allee. Aber jetzt gibt es Ver­stär­kung! Dank der Zusam­men­ar­beit mit dem Grün­flä­chen­amt sind nun sechs gespen­de­te Bäu­me dazu­ge­kom­men. Die wur­den kürz­lich ange­lie­fert, so rich­tig spek­ta­ku­lär mit Sat­tel­schlep­per und Gabelstapler ?.

Ein Sattelschlepper mit geöffneter Ladefläche und verschiedenen Paletten, Kisten und Bäumen. Ein Gabelstapler fährt an die Ladefläche.

Das war aber auch nötig, denn die Neu­zu­gän­ge sind stol­ze 4 bis 5 Meter hoch. Die Anlie­fe­rung fand auf dem Gelän­de unse­res neu­en Koope­ra­ti­ons­part­ners, der Jugend­hil­fe Köln e.V. in Ehren­feld statt. Bei schöns­tem Son­nen­schein haben wir dort jedem Baum einen Pflanz­sack verpasst.

Ein Baum mit einem Wurzelballen liegt auf einer Plane. Eine Person mit einem Pflanzsack kommt auf die Plane

Sieht auch ohne Modul schon beein­dru­ckend aus. So aus­ge­stat­tet war­ten sie jetzt auf die Fer­tig­stel­lung aller neu­en Module.
Dan­ke an die Jugend­hil­fe für’s Baumsitting!

Sechs Bäume in Pflanzsäcken stehen auf einer grünen Wiese vor einer Mauer. Vor den bäumen stehen Personen mit Gießkannen.

Eure Stim­me für ein lebens­wer­tes Köln

Mit unse­rer Initia­ti­ve wol­len wir unse­re Stadt noch lebens­wer­te machen und etwas für’s Kli­ma tun. Da unter­stüt­zen wir natür­lich die gera­de lau­fen­den Peti­tio­nen, die genau das­sel­be Ziel verfolgen:

Seid ihr auch dabei?

Sa. 25.04.2020 // Wan­de­rung in Bel­gi­sche Viertel

In den letz­ten Wochen stand die Wan­der­baum­al­lee in der Kar­täu­ser­gas­se in der Süd­stadt und wur­de dort von der dor­ti­gen Kir­chen­ge­mein­de gehegt und gepflegt — vie­len Dank dafür.

Auf Grund von aktu­el­len Bau­maß­nah­men muss­ten die Wan­der­baum­al­lee spon­tan zu einem neu­en Stand­ort umzie­hen. Mit den gebo­te­nen Abstands­re­geln sind wir am Sams­tag zurück ins Bel­gi­sche Vier­tel gezogen.

Vier Module der Wanderbaumallee hintereinander weg auf einer zweispurigen Straße.
Mit der Wan­der­baum­al­lee über die Rin­ge. Hier sind wir kurz vor dem Barbarassoplatz.

Weil alles sehr kurz­fris­tig und spon­tan statt­fin­den muss­te, freu­en wir uns, dass die Chris­tus­kir­che uns wie­der spon­tan “Asyl” gege­ben hat (eine Geneh­mi­gung durch das Ord­nungs­amt für den städ­tisch-öffent­li­chen Raum haben wir noch immer nicht…).

Vier Wanderbaumallee-Module auf einem kleinem Platz. Auf den Modulen sitzen jeweils ein oder zwei Personen.
Die Wan­der­baum­al­lee vor der Chris­tus­kir­che im Bel­gi­schen Vier­tel. Nun gibt es hier wie­der Raum zum Ver­wei­len oder für ein kur­zes Gespräch — dies ist auch mit dem gebo­te­nen Coro­na-Abstand möglich.

The idea keeps spreading…

Nach Eupen haben sich nun auch Wup­per­tal und Han­no­ver bei uns gemel­det, um Infos für die Umset­zung einer eige­nen Wan­der­baum­al­lee zu bekom­men. Jetzt wird das “Modell Stutt­gart” auch in Frank­furt am Main Bäu­me auf die Stra­ße brin­gen.  Wir freu­en uns rie­sig, dass die Idee wei­te­re Krei­se zieht.
Viel Erfolg nach Wup­per­tal, Han­no­ver & Frankfurt!

Wan­der­baum am Main­kai: so könn­te es aus­se­hen
© Foto Stu­dio JoHey: https://www.facebook.com/photo?fbid=658984618220077&set=pcb.658988898219649

Hal­lo, wir sind die Neu­en! — Fol­ge 1

Wir freu­en uns immer noch so über unse­re neu­en sechs Bäu­me, dass wir ihnen eine klei­ne Vor­stel­lungs­se­rie wid­men wol­len. Heu­te geht es los mit dem Malus bac­ca­ta “Street Para­de”, der gleich im Dop­pel­pack zur Wan­der­baum­al­lee neu hin­zu­ge­sto­ßen ist.

Die­ser Zier­ap­fel, aka Kirsch­ap­fel oder auch Bee­ren­ap­fel, ist ein recht klei­ner Baum mit ziem­lich schma­ler Kro­nen­form, was ihn als Stra­ßen­baum beliebt macht. Gegen Ende April beginnt er zu blü­hen mit recht gro­ßen, in Büscheln zusam­men­ste­hen­den Blü­ten. Deren Knos­pen sind rosa­far­ben, aber ein­mal geöff­net erstrah­len die Blü­ten in einem rein­weiß. Auch die Blät­ter kön­nen Farb­wech­sel: hell­grün aus­trei­bend ver­fär­ben sie sich im Som­mer oliv­grün. Die sehr har­ten Früch­te fin­den unter Vögeln trotz­dem ihre Abneh­mer. Malus bac­ca­ta, klein aber oho und für euch on the street.

Hal­lo, wir sind die Neu­en! — Fol­ge 2

Wei­ter geht es mit unse­rer Vor­stel­lungs­rei­he. Heu­te: Neu im Revier, unser New­co­mer Sor­bus lati­fo­lia “Henk Vink”.

Die breit­blätt­ri­ge Mehl­bee­re ist von der Sor­te schnel­les Wachs­tum und hat eine schmal-pyra­mi­da­le Kro­ne. Dabei kann der Baum bis zu 12 m hoch wer­den mit derb led­ri­gen Blät­tern: oben glän­zend grün, unter­sei­tig fil­zig gelb­grau. Ende Mai hat für die Bie­nen das War­ten ein Ende und es erschei­nen die Trug­dol­den mit creme­wei­ßen Blü­ten. Im Spät­som­mer folgt dann das Fut­ter für die Vögel in Form von rot­brau­nen bis oran­ge­gel­ben Bee­ren. Ins­ge­samt ein anspruchs­lo­ses, robus­tes und frost­har­tes Zier­ge­hölz. Unser Henk ist also der Typ hart­ge­sot­ten. Will­kom­men im Klub!

Alles neu macht der Mai

Im Mai schla­gen nicht nur bekann­ter­ma­ßen die Bäu­me aus. Unse­re Modu­le haben auch ein Früh­jahrs-Well­ness-Paket bekom­men: abge­schlif­fen und frisch lackiert sehen sie wie­der wie aus dem Ei gepellt aus. Als Sah­ne­häub­chen jetzt mit far­bi­ger Auf­schrift „Nimm Platz!“. Also nehmt die Modu­le beim Wort und pro­biert es an der Chris­tus­kir­che aus.