In diesem Jahr organisiert erstmals die Stadt Köln die Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Archiveinsturzes. Dazu haben wir uns mit ArchivKomplex zusammen getan und werden die Bäume am Dienstag zur Gedenkfeier an den Katastrophenort in der Severinstraße umziehen als Zeichen für den Aufbruch am Einsturzort.
Wir hatten es schon angekündigt: Dank der Spende des Grünflächenamts und den Fördermitteln aus dem Programm Klima-Schritte der Klimastelle der Stadt Köln sind neue Module in der Mache. Im Vergleich zu den bisherigen erhalten sie ein „Facelift“, damit es sich zukünftig angenehmer am Straßenrand sitzen lässt. Wo die Sitzbänke bisher rundherum gingen und die Beine im Zweifel in den Verkehr reinragten, sind die neuen Module nun an einer Seite abgeschlossen und bieten somit Schutz zur Fahrbahn hin. Da sitzt es sich doch gleich viel entspannter im Parkraum. Wir sind gespannt auf den ersten Praxistest. Jemand Lust auf Probesitzen? ?
Am 3. März jährte sich der Einsturz des Kölner Stadtarchivs zum elften Mal. Wie in den vorherigen Jahren auch wurde an das Unglück erinnert und der Opfer gedacht, erstmals ausgerichtet von der Stadt Köln. In Kooperation mit der Initiative „ArchivKomplex“ haben wir uns an der Gedenkveranstaltung beteiligt.
Anlässlich des Jahrestags zog unsere kleine Allee um. Es hieß Abschied nehmen von der Kartäuserkirche und ging über die Jakobstraße und Severinstraße zum Waidmarkt.
Auf dem Weg dahin schloss sich uns die Musikband „Trööt op Jöck“ an und untermalte musikalisch den gemeinsamen Weg zum Einsturzort. (Wir hatten bei diesem Umzug übrigens ganz tolle Unterstützung aus Rodenkirchen. Dazu schon bald mehr…)
Während der Gedenkveranstaltung spielten unsere drei Wänderbäume eine aktive Rolle: ein Baum für jedes Opfer. Sie sollten zugleich Andenken als auch Hoffnung symbolisieren — ein Zeichen, dass am Ort des Unglücks etwas Neues entstehen kann. Ein autofreies Areal rund um die Einsturzstelle mit mehr Aufenthaltsqualität und „Die Halle mit dem Knick“ als Ort des Gedenkens und der Kunst im Zwischenraum des U‑Bahn-Bauwerks wären ein wunderbarer Aufbruch.
Ja, ja, ist ja richtig, drei Bäume sind noch keine Allee. Aber jetzt gibt es Verstärkung! Dank der Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt sind nun sechs gespendete Bäume dazugekommen. Die wurden kürzlich angeliefert, so richtig spektakulär mit Sattelschlepper und Gabelstapler ?.
Das war aber auch nötig, denn die Neuzugänge sind stolze 4 bis 5 Meter hoch. Die Anlieferung fand auf dem Gelände unseres neuen Kooperationspartners, der Jugendhilfe Köln e.V. in Ehrenfeld statt. Bei schönstem Sonnenschein haben wir dort jedem Baum einen Pflanzsack verpasst.
Sieht auch ohne Modul schon beeindruckend aus. So ausgestattet warten sie jetzt auf die Fertigstellung aller neuen Module.
Danke an die Jugendhilfe für’s Baumsitting!
Nach Eupen haben sich nun auch Wuppertal und Hannover bei uns gemeldet, um Infos für die Umsetzung einer eigenen Wanderbaumallee zu bekommen. Jetzt wird das “Modell Stuttgart” auch in Frankfurt am Main Bäume auf die Straße bringen. Wir freuen uns riesig, dass die Idee weitere Kreise zieht.
Viel Erfolg nach Wuppertal, Hannover & Frankfurt!
Wir freuen uns immer noch so über unsere neuen sechs Bäume, dass wir ihnen eine kleine Vorstellungsserie widmen wollen. Heute geht es los mit dem Malus baccata “Street Parade”, der gleich im Doppelpack zur Wanderbaumallee neu hinzugestoßen ist.
Dieser Zierapfel, aka Kirschapfel oder auch Beerenapfel, ist ein recht kleiner Baum mit ziemlich schmaler Kronenform, was ihn als Straßenbaum beliebt macht. Gegen Ende April beginnt er zu blühen mit recht großen, in Büscheln zusammenstehenden Blüten. Deren Knospen sind rosafarben, aber einmal geöffnet erstrahlen die Blüten in einem reinweiß. Auch die Blätter können Farbwechsel: hellgrün austreibend verfärben sie sich im Sommer olivgrün. Die sehr harten Früchte finden unter Vögeln trotzdem ihre Abnehmer. Malus baccata, klein aber oho und für euch on the street.
Weiter geht es mit unserer Vorstellungsreihe. Heute: Neu im Revier, unser Newcomer Sorbus latifolia “Henk Vink”.
Die breitblättrige Mehlbeere ist von der Sorte schnelles Wachstum und hat eine schmal-pyramidale Krone. Dabei kann der Baum bis zu 12 m hoch werden mit derb ledrigen Blättern: oben glänzend grün, unterseitig filzig gelbgrau. Ende Mai hat für die Bienen das Warten ein Ende und es erscheinen die Trugdolden mit cremeweißen Blüten. Im Spätsommer folgt dann das Futter für die Vögel in Form von rotbraunen bis orangegelben Beeren. Insgesamt ein anspruchsloses, robustes und frosthartes Ziergehölz. Unser Henk ist also der Typ hartgesotten. Willkommen im Klub!
Im Mai schlagen nicht nur bekanntermaßen die Bäume aus. Unsere Module haben auch ein Frühjahrs-Wellness-Paket bekommen: abgeschliffen und frisch lackiert sehen sie wieder wie aus dem Ei gepellt aus. Als Sahnehäubchen jetzt mit farbiger Aufschrift „Nimm Platz!“. Also nehmt die Module beim Wort und probiert es an der Christuskirche aus.
Schon gespannt, wer heute folgt…? Tada! Prunus sargentii “Rancho”.
Die Bergkirsche ist eine US-amerikanische Züchtung und mit die schönste Zierkirsche. Kein Wunder, dass sie gleich zweimal in der Allee vertreten ist. Ihre Krone ist recht schmal, weshalb man sie gern in engen Straßen oder kleinen Gärten antrifft. Im Frühjahr verzaubert sie mit rosafarbenen, duftenden Blüten, die auch bei Bienen sehr gut ankommen. Im Sommer verwandelt sie dann ihre Blätter von braun zu grün und sorgt mit ihren Kirschen für Vogelnahrung. Im Herbst schließlich glüht das Blattwerk flammend rot. Klingt nach: Rancho, die wandelbare Schönheit. The stage is all yours!